Fasten und Heilen intensiv
Fasten und Heilen ist unser neues ganzheitliches Programm für Menschen mit chronischen Erkrankungen oder zur Vorbeugung von Krankheiten. Wir bieten eine längere ärztlich begleitete (Dr. med. Susanne Kreft) Fastenzeit am Plauer See an. Erstmals findet sie im Februar 2021 statt.
Zur Geschichte des Fastens
In vielen Kulturen und Religionen auf der ganzen Welt gibt es Gebote und Rituale für einen zeitweiligen Nahrungsentzug und es wurde gefastet. Was zunächst wie eine Läuterung der Seele und Einschränkung eines allzu üppigen Lebensstiles klingt, bekommt durch die Erkenntnisse der modernen Medizin nun eine stichhaltige Begründung.
„Fasten ist so alt wie die Völker der Erde.“
Mit diesem Satz begann Otto Buchinger 1935 sein Buch „Das Heilfasten“, mit dem er dem Fasten in der von ihm modifizierten Form zu weltweiter Verbreitung und Anerkennung verhalf.
Hellmut Lützner, einer der Fasten-Väter, bezeichnet Fasten als effektives „Schmerzmittel“ und spricht im Zusammenhang mit der Vorbeugung und Heilung chronisch entzündlicher und rheumatischer Leiden von „aktiver Heilnahrung“ bzw. „wirksamer Nahrung“. Besonders Heilfasten nach Buchinger führt laut Lützner zu einer starken Hemmung der Entzündung, zu einem Einschnitt in die Chronifizierung des Leidens sowie in die Verkrustung der Lebensgewohnheiten und somit letztlich zu therapeutischen Erfolgen, die mit medikamentöser Therapie nicht erreichbar sind. Die Auswirkungen des Nahrungsverzichts und von bestimmter Nahrung auf Entzündungsprozesse im Körper und auf Schmerzen wurden in den 1980er und 1990er Jahren intensiv erforscht und können heute wissenschaftlich erklärt werden.
Ob Metabolisches Syndrom, Rheuma oder Burnout – das therapeutische Fasten hat sich bei vielen komplexen Erkrankungen als wirksame und nebenwirkungsarme Methode erwiesen. Bereits nach kurzer Zeit bessern sich viele Beschwerden, die vorher jahrelang Probleme machten.
Fasten gehört raus aus der esoterischen Schmuddelecke. Das wissenschaftliche Fundament für die positiven Effekte wird immer größer. Zum Beispiel wissen wir schon lange, dass nachdem in den ersten Fastentagen unsere kurzfristigen Kohlenhydratreserven und Eiweiß abgebaut werden, das Gehirn umschaltet und Fettreserven mobilisiert werden. Diese werden zur Leber gebracht, dort in Ketonkörper umgewandelt und dann in allen möglichen Organen zur Energiegewinnung verwendet. Das ist eine riesige metabolische Umstellung und einer der Gründe, warum Fasten die Gesundheit fördert.
Zahlreiche wissenschaftliche Studien bestätigen die großartige heilsame Wirkung des Fastens. Nahrungspausen gehören zum menschlichen Dasein wie Bewegung, Schlaf und Kommunikation.
Die Bedeutung von Nahrungspausen
Unser Körper ist eigentlich nicht darauf eingerichtet, in einem Dauerzustand der Sättigung zu leben.
- Nahrungspausen schützen die Gefäße vor Arteriosklerose, entlasten das Herz und senken den Blutdruck.
- Der Stoffwechsel und die Ausscheidung werden angeregt, Leber, Gallenblase und Nieren arbeiten effektiver, um die Entgiftungsfunktionen zu gewährleisten.
- Blutzucker, Blutfette und andere Stoffwechselparameter wie etwa die Harnsäure normalisieren sich.
- Der Darm wird entlastet und die Darmschleimhaut regeneriert. So kann der Darm wieder optimal Vitamine und Mineralien aufnehmen. Dies stärkt die Immunabwehr.
- Die Schlafqualität und Stimmungslage werden verbessert, Gehirn und Nerven erholen sich. Dies kommt einer Vorbeugung gegen Burnout, Stress, Demenz und Alzheimer zugute.
- Eine unmittelbar günstige Wirkung auf unsere Gene und Zellkerne wurde beobachtet. Das Risiko für Zellentartung und die Entstehung von Krebs werden gesenkt. Der Zellschutz wird verbessert, und die Zellen vor einem vorzeitigen Zelltod bewahrt.
- Nicht zuletzt sorgen Nahrungspausen für eine dauerhaft schlanke Figur. Fettzellen werden abgebaut, die Haut wird verjüngt und der Körper bekommt ein sicheres Gefühl für seine natürliche Sättigung. Das körperliche Wohlbefinden und die seelisch-geistige Vitalität werden gesteigert.
Fasten und Heilen
Unter Fasten verstehen wir den freiwilligen und bewussten Verzicht auf feste Nahrung und Genussmittel für eine begrenzte Zeit. Wir bieten das Heilfasten nach Buchinger, die hierzulande wohl bekannteste Form, mit Säften, Brühen und Wasser an, aber auch Varianten wie z.B. Schleimfasten (Haferschleim, Reisschleim), Basenfasten (nur basische Ernährung, vorwiegend Gemüse) oder Intervall-Fasten mit bestimmten festgelegten Nahrungspausen.
In einem Vorgespräch werden unsere Patienten umfassend über Bedeutung, Wirkungen und Verlauf ihrer Fastenzeit informiert und die geeignete Fastenmethode individuell auf den Patienten abgestimmt. Selbst ein Wechsel der Fastenmethode während einer längeren Fastenzeit ist möglich. Alle unsere Fastenpatienten können sich einer umfassenden ärztlichen Betreuung gewiss sein.
Wann hilft Fasten?
Wir setzen eine Fastentherapie vorrangig bei folgenden Krankheitsbildern ein:
- Rheumatische Erkrankungen
- Reizdarm, Reizmagen
- Übergewicht mit all seinen Folgen
- chronische Schmerzsyndrome
- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- metabolische Stoffwechselerkrankungen (Diabetes Typ 2, Hypertonie, Arteriosklerose, Fettstoffwechselstörungen)
Aber Fasten ist nicht allein bei Erkrankungen angezeigt. Auch viele Gesunde fasten regelmäßig, um ihr Immunsystem zu stärken, ihr Gewicht zu halten und somit verschiedenen Krankheiten vorzubeugen, vor allem aber für das Gefühl von Leistungsfähigkeit und Wohlbefinden. Die medizinische Wissenschaft hat überzeugende Argumente geliefert, dass regelmäßiges Fasten gesundheitsfördernde Wirkungen hat.
Wie wirkt Fasten?
Der Körper muss in der Fastenzeit keine Verdauungsarbeit mehr leisten und wird entlastet. Dadurch ist mehr Energie für Heilungs- und Regenerationsprozesse frei. Unter Umständen kann eine Medikamenteneinnahme reduziert werden. Der Körper erfährt eine bessere Beweglichkeit. Durch die „nebenbei“ eintretende Gewichtsreduktion haben Patienten die Chance, nach dem Fasten ihr Essverhalten bewusst zu verändern.
Fasten und Heilen stärkt aber nicht nur den Körper und beugt so ernährungsabhängigen Krankheiten vor, Fasten stärkt auch den Geist und die Seele. Nicht nur die körperliche Wahrnehmung wird verbessert, auch die innere Wahrnehmung steigt. Wir erkennen plötzlich klarer, was uns gut tut und was nicht. Neue Impulse für einen bewussteren Lebensstil und eine vernünftige Ernährung werden gesetzt. Eines ist Fasten in jedem Fall: ein persönlicher Gewinn.
Auch Koffein, Zucker und Fernsehen haben Pause
Beim Fasten und Heilen verzichtet man nicht nur auf’s Essen. Auch Koffein, Alkohol, Zucker und Zigaretten sollten während des Fastens tabu sein. Genauso wenig passen Fernsehen, Handy und Internet in die Zeit des Fastens. Stattdessen nutzen wir die Zeit, sich mit sich selbst, den eigenen Gedanken, Befürchtungen, Ängsten, Hoffnungen, aber auch Angewohnheiten und Süchten auseinander zu setzen. Meditation und Entspannung sind sehr wichtige Begleitverfahren, denn in Entspannung regeneriert sich das gesamte System auf natürliche und ganzheitliche Art und Weise selbst. So ist das Heilfasten die ideale Gelegenheit, um schlechte Angewohnheiten abzulegen und sich dafür neue vernünftige „artgerechte“ Angewohnheiten und Eigenschaften anzueignen, z.B. diese:
- Gehen Sie früher am Abend zu Bett, z.B. um 22 Uhr statt erst um Mitternacht.
- Sorgen Sie für regelmäßige Bewegung im Freien
- Legen Sie sich einen Ernährungsplan zurecht, wie Sie sich nach dem Heilfasten ernähren möchten. Lassen Sie sich dabei unterstützen und beraten.
- Danke für Stille. Hören Sie anderen zu und reden Sie selbst einmal weniger.
- Verurteilen oder bewerten Sie andere nicht mehr. Wer wären Sie ohne die Gedanken?
- Schenken Sie Gerüchten keinen Glauben und erzählen Sie sie auch nicht ungeprüft weiter. Ist es wirklich wahr?
- Tratschen Sie nicht – weder über andere noch über die Geschehnisse in der Welt. Kümmern Sie sich um das, was gerade in Ihnen und unmittelbar um Sie herum geschieht.
- Lassen Sie Vergangenes los. Seien Sie nicht mehr so nachtragend.
- Loslassen ist das Öffnen für Mehr.
- Erwarten Sie von anderen nicht mehr so viel. Schauen Sie stattdessen, wo Sie selbst vielleicht noch an sich arbeiten können.
- Seien Sie gütig mit sich selbst und den anderen. Wir lernen ja noch …
- Reden Sie nicht mehr davon, was Sie alles tun wollen und werden. Tun Sie es einfach!
Veranstalter: Institut für heilende Medizin in Kooperation mit Hugo-Hasse-Seminare